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Bronzezeit (2300 v. Chr. bis ca. 800 v. Chr.)

Zwischen etwa 2300 v. Chr. und 800 v. Chr. liegt ein Zeitraum, den nach Werkstoff und Bestattungsformen benannte Kulturen einnehmen. Der ältere, etwa bis ins 13. Jahrhundert v. Chr. reichende Abschnitt, umfasst die frühe, mittlere und späte Bronzezeit, wobei die mittlere Bronzezeit aufgrund der im 15. und 14. Jahrhundert v. Chr. vorherrschenden Sitte, über den Bestattungen Hügel zu errichten, auch als Hügelgräberbronzezeit bezeichnte wird. Der jüngere Abschnitt ist wegen der vorherrschenden Brandgrabsitte als Urnenfelderzeit benannt.

Die Bronzezeit ist im Gemeindegebiet von Stephansposching derzeit nur mit wenigen Fundstellen und Fundmaterial belegt. Zu erwähnen ist hier ein aus der frühen Hügelgräberbronzezeit stammender Hortfund von Uttenhofen, bestehend aus Beil, Lanze und Dolch, und ein Brandgrab der mittleren Bronzezeit von Wolferskofen, in dessen Urne sich zwei Armreife befanden.

Wesentlich intensiver zeigt sich die bis um 800 v. Chr. reichende Urnenfelderzeit. Sowohl aus dem Bereich Steinkirchen-Steinfürth als auch innerhalb von Uttenhofen sind insgesamt vier Gräberfelder bekannt, allerdings ist keines davon vollständig erforscht. Diese Gräberfelder sind chronologisch nicht einheitlich, sondern decken entweder das 12./11. Jahrhundert oder das 10./9. Jahrhundert v. Chr ab. Überregional bekannt wurde vor allem das mit dem Fundortnamen Steinkirchen bezeichnete Gräberfeld.

Das mit Abstand bedeutendste Grab stammt ebenfalls aus der Gemarkung Steinkirchen. Es wurde 1937 von Hanns Neubauer entdeckt und geborgen. Heute ist es im Deggendorfer Stadtmuseum ausgestellt. In einem als Urne verwendeten doppelkonischen Tongefäß befanden sich neben den Überresten der Verbrennung teils fragmentierte, teils deutlich durch den Verbrennungsvorgang in Mitleidenschaft gezogene Metallfunde: Vier Knebel und drei Trensen eines Zaumzeugs für zwei Pferde sowie mehrere Bronzen, die zur Schirrung gehören. Weiter ein Schöpfer aus Bronzeblech, ein bronzener Trinkhornendbeschlag sowie ein Ringknebel, eine Nadel, eine Ahle und ein Wetzstein.

Höchste Bedeutung hat das Pferdegeschirr, bestehend aus Seitenstangen (Knebel) und Mundstücken (Trensen) samt mehreren weiteren Bronzen. Die sog. geknickten Dreilochknebel wurden mit dem Reitervolk der Kimmerier in Verbindung gebracht, von dem uns Herodot berichtet, denn die Verbreitung dieser Pferdegeschirrbronzen reicht bis in das Nordkaukasusvorland. Das bedeutete aber nicht, dass das Steinkirchener Pferdegeschirr von dort importiert, sondern von wie auch immer gearteten „Einflüssen“ inspiriert wurde. Dadurch wird aber deutlich, welch weit reichendes Beziehungsgeflecht in der Zeit um 800 v. Chr. bestand.

Der 8 cm im Durchmesser aufweisende Schöpfer mit Hebelgriff ist durch drei Reihen umlaufender kleiner Buckel verziert. Er zählt in der Regel zum charakteristischen Geschirr der auf die Urnenfelderzeit folgenden (eisenzeitlichen) Hallstattzeit, doch sind mehrere dieser Schöpfer – neuerdings auch aus Künzing – bekannt, die zweifellos in die ausgehende Urnenfelderzeit gehören. Auch der gezackte Trinkhornbeschlag bestätigt diesen zeitlichen Ansatz. Er gehört somit zu den ältesten Vertretern dieser Fundgruppe.

Literatur

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