Vollbesetzte Busse bei der Ausbildungstour
"Das kann man nur weiterempfehlen. Schön, dass es diese Möglichkeit gibt. In sehr kurzer Zeit gewinnt man ganz neue Einblicke in die Unternehmen und lernt auch die Verantwortlichen in den Unternehmen kennen!"
So und so ähnlich waren die Aussagen beim Ausstieg aus dem Bus, nachdem Kinder wie Eltern innerhalb von 4 Stunden 3 Betriebe aus der Region Plattling/Osterhofen erkundeten. Aufgeteilt in zwei Busse nahmen über 90 Personen an dem Projekt des Regionalmanagements und dem Arbeitskreis SchuleWirtschaft teil. Regionalmanagement, die Kreishandwerkerschaft Donau-Wald und der Arbeitskreis SchuleWirtschaft hatten ein sehr interessantes Programm erstellt- mit die besten Ausbildungsbetriebe aus dem Landkreis Deggendorf stellten sich, ihre Branche und die verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten vor.
Tour 1
Zu Beginn der Tour 1, eine auf technische Betriebe ausgelegte Tour, begrüßte Stv. Landrat Roman Fischer die Teilnehmer. Er ging bei seinen Grußworten auf die hervorragenden Rahmenbedingungen für die Jugendlichen in der Region, speziell im Landkreis Deggendorf ein. "Bleibt hier in der Region. Sie hat so viel zu bieten. Egal ob beruflich oder auch privat", so sein Appell an die Jugendlichen. "Und nutzt die verschiedenen Projekte und Angebote, die wir Euch bieten. Hier kann man mal in die Betriebe schauen, die Personen hinter den Fassaden kennenlernen und spüren, wie die Firmen ticken", warb er zudem für die verschiedenen Maßnahmen von Seiten des Landkreises und der verschiedenen Organisationen.
Anschließend machte sich die Gruppe auf, die Firma Schiller Automatisierungstechnik im Gewerbepark Ruckasing zu erkunden. Dort erklärte Ausbilder Manfred Schneider, was die Firma eigentlich macht und welche Rahmenbedingungen in den letzten Jahren für eine fundierte Ausbildung geschaffen wurden. Allen voran die neue Lehrwerkstatt, wo Azubis auch mal ohne Zeitdruck die wichtigsten Fertigkeiten für den Beruf lernen.
Ein absolutes Highlight war die zweite Station für die Teilnehmer: neben der Brotzeit und den Getränken wartete die Firma Maier Hautechnik mit einem Mitmach-Programm auf. So konnten die Jugendlichen und auch deren Eltern unter Anleitung der Mitarbeiter der Firma Maier Rohre und Bleche biegen, Nieten, Bohren und Pressen- sozusagen alle Fertigkeiten einer modernen Hautechnik selbst anwenden. „Wir wollen den Jugendlichen zeigen, wie abwechslungsreich unser Handwerk ist. Deshalb haben wir die Teilnehmer einfach mal selber ausprobieren lassen“, erklärt Anton Maier seine Herangehensweise. Heraus kamen Herzen und Sterne, die alle Teilnehmer mitnehmen durften. Begeistert von den Tätigkeiten in der Firma nutzten einige Teilnehmer die Chance- und vereinbarten mit dem Chef so nebenbei bereits die ersten Praktika: „Die Tätigkeiten hatten mir sehr gut gefallen, das möchte ich ganz gerne mal in einem Praktikum genauer ausprobieren. Mir hat auch ganz gut gefallen, dass die Firma fast ausschließlich in der Region arbeitet. Da müsste ich nicht weiter weg und hätte weiterhin Zeit für meine Hobbies“, so ein Teilnehmer zur Freude des Firmenbesitzers.
Als letzte Station stand einer der größten Arbeitgeber im Landkreis auf dem Programm: die Firma Wolf System aus Osterhofen. In zwei Gruppen aufgeteilt wurden die Produktionshallen erkundet und die wichtigsten Infos weitergegeben. Wolf System bildet Zimmerer, Konstruktionsmechaniker, Stahlbetonbauer oder auch Industriekaufleute und Bauzeichner aus. Als überregional tätiger Arbeitgeber bietet Wolf vielseitige Karrierechancen und Einsatzmöglichkeiten. Dass der Firma Wolf die Mitarbeiter sehr viel wert sind, dass die Firma für eine gute Atmosphäre innerhalb der Firma bekannt ist- das wurde auch bei dem Rundgang sehr deutlich. Zugleich ist Wolf sehr international aufgestellt. So besteht die Möglichkeit, seinen Beruf auch im Ausland auszuüben.
Tour 2
Die zweite Tour beschäftigte sich nicht mit technischen Berufen, sondern ging mehr in die Richtung "Soziales". Nachdem alle Jugendlichen und auch Eltern an den Haltestellen in Osterhofen, Langenisarhofen und Plattling eingesammelt wurden, machte sich die Gruppe auf den Weg in Bezirksklinikum in Mainkofen. Empfangen von der Stv. Schulleiterin der dortigen Krankenpflegeschule, wurden vorab die wichtigsten Informationen zum Pflegeberuf weitergegeben. Anschließend teilte sich die Gruppe in 3 Teile. Nun konnten in kleinen Gruppen verschiedene Tätigkeiten und Anwendungen im Pflegealltag erfahren werden: von einer Blindverkostung (wie fühlt man sich, wenn man jemanden hilft?) über das richtige Händewaschen (mit Kontrolle unter UV-Licht) bis hin zur Reanimation und erster Hilfe- da erkannten die Teilnehmer wie vielseitig und abwechslungsreich der Pflegeberuf ist. Frau Seeholzer verwies auf die Möglichkeit eines freiwilligen sozialen Jahres, um herauszufinden, ob der Pflegeberuf das Richtige ist.
Anschließend steuerte Bus 2 Globus an. Dort wartete bereits die Personalleiterin Karin Ascherl und begrüßte die Tour-Teilnehmer auf´s Herzlichste. Nach einem kleinen Überblick über Globus in Plattling teilte sich die Gruppe auch hier auf und erhielt insbesondere in 2 Bereichen einen sehr intensiven Einblick: in das Bestellsystem und die Pflege der Regale sowie in das neue System "Scan and Go". Zusätzlich informierten Mitarbeiter an einem kleinen Stand über die vielfältigen Karrieremöglichkeiten im Betrieb. Karin Ascherl betonte auch die Möglichkeit eine (auch kurzen) Praktikums, um für sich selbst zu erfahren, ob der Beruf das Richtige für einen ist. Nach der obligatorischen Globus-Leberkäse-Semmel ging die Tour weiter Richtung Isar-Park.
Im Isar-Park angekommen gab´s von Michael Döschl, dem Leiter der BRK-Altenheime im Kreisverband Deggendorf, einen Überblick über die Struktur des BRK in der Region und deren Altenheime. Dabei führte er auch zahlreiche Kooperationen des Altenheims mit umliegenden Einrichtungen auf: vom Kindergarten des BRK bis hin zu den Klinik-Clowns. Einen Einblick in den Alltag eines Altenpflegers gab der Stv. Pflegedienstleiter Daniel Gigl. Vom Aufstehen über die Medikamentenversorgung und Mittagessen bis hin zu Freizeitbeschäftigungen und Abendessen- der Pfleger ist in allen Tages- und Nachtzeiten gefordert. Bevor abschließend die Wohnbereiche besichtigt wurden, ging die Leiterin der Altenpflegeschule des BRK Katharina Kugler auf die Ausbildungen zum Altenpflegehelfer und Altenpfleger ein. Sie richtete ihr Augenmerk auch auf die für viele Leute sehr erfüllende Aufgabe, ältere Personen auf den letzten Lebensabschnitt zu begleiten. Zugleich führte sie die Chancen im Pflegebereich auf- egal ob als Alten- oder auch Krankenpfleger.
Fazit
Die Tour bot den Teilnehmern einen sehr intensiven und exklusiven Blick hinter die Kulissen der regionalen Betriebe und Einrichtungen. Die Betriebe konnten sich potentiellen Nachwuchskräften von der besten Seite präsentieren und auf die eigenen Vorteile verweisen. So erfuhren Jugendliche wie Eltern, welche Dynamik und Innovation in den heimischen Betrieben steckt.
"Bei der Ausbildungstour können wir immer nur jeweils 3 Betriebe genauer besichtigen. Wir wollen den Kindern und deren Eltern damit exemplarisch zeigen, dass sich ein genauer Blick auf und in die Unternehmen in der Region auf alle Fälle lohnt. Und dann findet man sicher auch einen Job, der Spaß macht- was die Voraussetzung für eine berufliche Karriere ist", fasst Regionalmanager Herbert Altmann zusammen.