24.07.2018 Seit 2011 vermittelt das Regionalmanagement Deggendorf Jugendliche aus der Stadt Burgas an der Schwarzmeerküste in Bulgarien an Betriebe im Landkreis Deggendorf. Im aktuellen Jahrgang nehmen 12 Bulgaren am Projekt teil. Nach dem Vorbereitungskurs in Burgas starten sie nun in ein 6-wöchiges Praktikum bei den Firmen in der Region.

Anschließend entscheiden die Jugendlichen und die Betriebe gemeinsam, wie es weitergeht: Ausbildung, Weiterqualifizierung, Arbeitsverhältnis- oder auch wieder zurück nach Bulgarien.
In diesem Jahr wurden Stellen als KfZ-Mechatroniker, LKW-Mechaniker, Koch, Strassenbauer, Maurer und im Restaurantbereich besetzt. Um sich möglichst schnell integrieren zu können, absolvieren die Jugendlichen neben dem Praktikum einen Sprachkurs. Koordiniert wird das Projekt vom Regionalmanagement Deggendorf. Silvia Bernecker und Studenten-Praktikant Stanislav Stal kümmern sich um die Jugendlichen und sorgen für die richtigen Rahmenbedingungen.
Dass das Projekt funktioniert, zeigen die Erfahrungen aus den letzten Jahren. So sind unter den besten Azubis der verschiedenen Jahrgänge immer wieder Jugendliche aus dem Projekt. In diesem Jahr unter anderem bei den Köchen: Velichko Naydenov vom Ausbildungsbetrieb Bernrieder Hof in Bernried mit der Note 2 und Ivan Tyufekchiev vom Ausbildungsbetrieb Gasthof Höttl in Deggendorf sogar mit der Note 1. Sie überzeugten die Prüfungskommission mit ihren kreativen Drei-Gänge-Menüs. Dabei mussten aus einem bekannten Warenkorb mit bestimmten Pflichtzutaten Vorspeise, Hauptgericht und Dessert zubereitet werden. Obwohl die beiden Auszubildenden aus Bulgarien erst drei bzw. vier Jahre in Deutschland sind, haben sie ihre Ausbildung bravourös abgeschlossen. Auch Fachoberlehrer Johann Stubenrauch freute sich mit seinen Schützlingen. Die angehende Restaurantfachfrau Silvia Petkova, ebenfalls beim Gasthof Höttl in Ausbildung, meldete sich freiwillig bei den Jugendmeisterschaften an. Wie in der Abschlussprüfung musste sie bei dem Wettbewerb verschiedene Tätigkeiten ausüben- was sie mit großen Erfolg machte und ihr den 4. Platz bescherte. „Es ist schön zu sehen, wie sie das im Praxisunterricht und im Betrieb erworbene Wissen in einer solchen Prüfung umsetzen können“, so sein Fazit.
Voraussetzung waren natürlich Motivation, Interesse am Beruf und die erforderliche Lernbereitschaft. Dies zeigte sich auch dadurch, dass sie regelmäßig an dem von der Schule angebotenen Förderunterricht teilnahmen. Die Folge daraus war auch die trotz der sprachlichen Schwierigkeiten erzielte Note 3 im schriftlichen Teil der Abschlussprüfung. „Dieser Förderunterricht wird seit Anfang dieses Schuljahres für Internatsschüler wöchentlich angeboten und hat sich gut bewährt. Ab nächstem Schuljahr soll auch eine zusätzliche Förderung während des regulären Unterrichts hinzukommen. Voraussetzung ist aber nach wie vor das Engagement der Schüler selbst“, berichtet der Leiter der Hotelberufsschule, Xaver Dietrich.
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