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Bildung beginnt ab dem Zeitpunkt der Geburt - Fachtag Bildungsort Kita

09.02.2024 Beim Fachtag Bildungsort Kita, organisiert vom Landratsamt Deggendorf in Zusammenarbeit mit der PSAG Deggendorf und dem Amt für Jugend und Familie, stand die frühkindliche Pädagogik mit dem Schwerpunkt auf dem Übergang zur Schule im Mittelpunkt.

Von links nach rechts: Simone Schütz, Christine Blöchl, Landrat Bernd Sibler, Michaela Weber, Dr. Andreas Wildgruber, Tobias Zitzelsberger, Elke Poxleitner, Christine Forster (Referenten und Veranstalter)

Landrat Bernd Sibler eröffnete die Veranstaltung und hieß alle Teilnehmenden in den Räumlichkeiten des Landratsamtes herzlich willkommen. Er betonte, dass Bildung die Grundlage für die Persönlichkeitsentwicklung darstelle. Wesentlich so Bernd Sibler, sei die Unterstützung durch die Eltern „die Familie ist der erste und wichtigste Bildungsort“, die Pädagoginnen und Pädagogen in den Kindergärten bauen darauf auf, ergänzen und fördern die Kinder bis zur Einschulung, Kinder sind unsere Zukunft. Anschließend begrüßten Frau Christine Blöchl und Herr Tobias Zitzelsberger die Referenten.

Dr. Andreas Wildgruber, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Staatsinstitutes für Frühpädagogik referierte über die Bedeutung der Kita als Bildungsort und betonte die wichtigen Aspekte des pädagogischen Handelns. Gesetzliche Grundlage ist das Bayerische Kinderbildungs- und Erziehungsgesetz. Kindertageseinrichtungen bieten jedem einzelnem Kind vielfältige und entwicklungsangemessene Bildungs- und Erfahrungsmöglichkeiten, um beste Bildungs- und Entwicklungschancen zu gewährleisten, Entwicklungsrisiken frühzeitig entgegenzuwirken sowie zur Integration zu befähigen. Kinder, so heißt es weiter, sollen, entwicklungsangemessen an Entscheidungen zum Einrichtungsalltag und zur Gestaltung der Einrichtung beteiligt werden.
Dr. Andreas Wildgruber hob die Bedeutung des Lernpotentials im Kita-Alltag hervor. Es gehe darum diese Lernsituationen zu erkennen, aufzunehmen und bewusst zu nutzen. Mit gezielten Fragen und Denkimpulsen haben die Kinder die Chance Kinder über tiefere Zusammenhänge nachzudenken und sich darüber auszutauschen. Kinder in ihren Interessen und Lernaufgaben und Erfahrungslernen zu begleiten setzt ein hohes Maß an Feinfühligkeit und Responsibilität voraus. Die Selbstreflexion der Pädagoginnen spielt hier eine wichtige Rolle.

Er betonte die Bedeutung der Orientierung an den Themen der Kinder, das Lernen in sozialen Gruppen sowie eine anregende Lernumgebung. Zudem verwies er auf empirische Erkenntnisse, dass etwa bei Spielen, die von Pädagogen und Pädagoginnen mit entsprechenden Impulsen und Denkanstößen begleitet werden und bei dem die Kinder mit Begeisterung dabei sind, größere Lerneffekte haben als angeleitetes Lernen, insbesondere im mathematischen Bereich.  Er betonte die Bedeutung der Schulfähigkeit der Kinder. Neben den grundlegenden mathematischen sind besonders auch sprachliche und sozialemotionale Kompetenzen für einen guten Start in die Schule wichtig. Weiterhin waren systemische Erklärungsansätze Inhalt, die zeigen, dass der Übergangserfolg von den unterschiedlichen Beteiligten (Eltern, Erzieher sowie der Gesellschaft) abhängig ist. „Beim Übertritt in die Grundschule kommt es nicht nur auf den Entwicklungsstand des Kindes, sondern auch darauf an, dass die Schule auf die individuellen Kompetenzen und Lernbedürfnisse der Kinder eingeht, um einen erfolgreichen Anfang zu ermöglichen.“, zitierte er den LehrplanPlus für Grundschulen.

Als zweite Gastreferentin kündigte Tobias Zitzelsberger Frau Elke Poxleitner an die den Waldkindergarten „Woidkitz“ mit dem Träger SoNet e.V. gründete. Die Einrichtung hat insgesamt maximale 25 Plätze für Kinder und ist in Außernzell verortet. Die Sozialpädagogin betonte in ihrem Vortrag die Bedeutung des Lernens als sozialer Prozess. Sie hob hervor, dass die Kinder in einer altersgemischten Gruppe viel voneinander lernen, wobei sie aufeinander Rücksicht nehmen und sich gegenseitig unterstützen. Dabei spielt auch die Verwendung von Naturmaterialien zur Förderung der Fantasie und Kreativität der Kinder eine große Rolle, hierbei steht das kreative Tun oft vor dem eigentlichen Werk. Zudem stellte sie die Natur als Kulisse für Geschichten und Rollenspiele dar, die die kognitive Entwicklung der Kinder fördern kann, insbesondere durch das Lernen in Alltagssituationen. Ebenso spielen mathematische und naturwissenschaftliche Aspekte eine Rolle, wie räumliche Orientierung, Erfahrungen mit ein- und mehrdimensionaler Geometrie im Freispiel und Angebote aus dem mathematischen Bereich.

Im katholischen Kindergarten St. Maria in Iggensbach stehen Frau Simone Schütz und Frau Christine Forster als Leiterinnen für eine offene und inklusive Pädagogik.  Mit einem besonderen Fokus auf Partizipation, Demokratieerziehung und innerer Differenzierung ermöglichen sie den Kindern, ihre individuellen Interessen zu verfolgen und sich aktiv am pädagogischen Geschehen zu beteiligen.

Im Kindergarten St. Maria werden die zentralen Themen und die des Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan innerhalb eines offenen Konzeptes umgesetzt. So haben die Kinder die Möglichkeit, ihre Lernprozesse aktiv mitzugestalten. Die Räume und das Außengelände des Kindergartens bieten eine differenzierte Lernumgebung und sind bewusst offen gestaltet, wodurch die Kinder die Möglichkeit haben, sich in verschiedenen Bereichen des Kindergartens zu bewegen und ihre Aktivitäten selbst zu wählen. Die Raumgestaltung ist bewusst flexibel gehalten, um auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Kinder einzugehen. Ganz im Sinne des Beteiligungsgebotes sollen Kinder an Entscheidungen die sie betreffen entsprechend ihrer Entwicklung mitgestalten. Diese Orientierung und Anpassung am Entwicklungsstand der Kinder, ihrer Interessen und Bedürfnisse gilt als wesentliches pädagogisches Mittel.

In einem offenen Konzept sind die Kinder jedoch keinesfalls sich selbst überlassen, wie der eine oder andere vermuten mag. Um Kinder gut in ihrer Entwicklung begleiten zu können ist eine regelmäßige und systematische Beobachtung, ein kollegialer Austausch und die Dokumentation der kindlichen Entwicklungsprozesse notwendig. Wo liegen die Stärken, wobei braucht das Kind noch Unterstützung oder wo können wir noch weitere Lernimpulse setzten.

Nach den Präsentationen fand eine lebhafte Diskussion wie der Übergang zur Schule trotz unterschiedlicher pädagogischer Ausrichtungen und Ansätze gelingen kann statt. Das Thema so war man sich einig soll weiter vertieft werden gerade auch um eine gelingende Kooperation oder mögliche Synergieeffekte zu fördern.

Die drei Sozialpädagogen, Christine Blöchl, Michaela Weber und Tobias Zitzelsberger verabschiedeten die zahlreichen Teilnehmer und bedankten sich bei den Referenten, die einen näheren Einblick in ihren wichtigen pädagogischen Alltag gaben.

Für Sie zuständig

Name Telefon Telefax Zimmer E-Mail
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0991 3100-313 0991 3100-41-251 PF110 ZitzelsbergerT2@lra-deg.bayern.de

Anschrift

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Gesundheitlicher Sozialdienst

Pater-Fink-Straße 8
94469 Deggendorf
Telefon: 0991 3100 150
Fax: 0991 3100-41-313

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Montag: 7.30 - 12.30 Uhr
Dienstag: 7.30 - 12.30 Uhr und 13.30 - 16.00 Uhr
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Kategorien: Landkreis, Leben & Arbeiten, Medieninfo

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