Speed-Datings im Bereich Gesundheit und Pflege

Hinter jeder Bewerbungsmappe steckt ein Mensch mit seinen eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen In Noten, Zeugnissen und Bewerbungsunterlagen werden diese nicht immer sichtbar. Deshalb steht „Azubi-Speed-Dating“ ist es, den Schülern die Möglichkeit zu geben, mit Einrichtungen aus ihrem Interessenbereich in Kontakt zu treten und sich über mögliche Ausbildungsstellen zu informieren. Zehn Minuten Gespräche, in denen Schüler und Unternehmer von sich erzählen und einen Eindruck gewinnen können, ob sie zusammenpassen Sollte es zu einem „Match“ kommen, also einer gegenseitigen Zustimmung beider Seiten, erhalten die Schüler und das Unternehmen im Anschluss die Gelegenheit sich gegenseitig auszutauschen, z B in einem Vorstellungsgespräch. Der Fokus der Veranstaltung liegt bei Ausbildungen im Gesundheitsbereich.

Stellvertretender Landrat Roman Fischer eröffnet das Azubi-Speed-Dating der Schüler: "Ziel ist es, künftige Fachkräfte aus der Region für die Region zu gewinnen – heute für den Bereich Gesundheit und Pflege. Dafür wollen wir heute vermitteln!"

Anschließend erläuterte Rainer Unrecht, Geschäftsstellenleiter der Gesundheitsregionplus Deggendorf, den Ablauf des Speed-Datings. Dann ging es auch schon los mit der ersten Speed-Dating-Runde für die Teilenehmer: Für jedes Gespräch hatten die Schüler 8 Minuten Zeit sich mit den Personalverantwortlichen auszutauschen. Nach Ablauf der Zeit hatten die Schüler und Einrichtungen eine kurze Pause, um auf einem „Matching-Bogen“ anzukreuzen, ob eine künftige Zusammenarbeit vorstellbar wäre. Nach der Pause ging es dann zur nächsten Station. Unter den teilnehmenden Einrichtungen waren: DonauIsar Klinikum Deggendorf, BRK Kreisverband Deggendorf, Caritas Hengersberg, Rosenium Schöllnach, MVZ am Klinikum Deggendorf, Bezirksklinikum Mainkofen und Bahnhof Apotheke Deggendorf. Zusätzlich gab es eine Station zur Berufsberatung (Agentur für Arbeit) sowie eine Foto-Station für professionelle Passbilder. Nach den Speed-Dating-Runden erhielten die Schüler eine Führung durch das Parkgelände des Bezirksklinikum Mainkofen. Abgerundet wurde die Veranstaltung mit einem gemeinsamen Mittagessen mit Personalverantwortlichen und Schülern.

Am Nachmittag wurde das Speed-Dating mit 20 Menschen aus der Ukraine fortgesetzt – fast alle mit abgeschlossener Berufsausbildung im medizinischen Bereich. Das Bezirksklinikum Mainkofen und das DonauIsar Klinikum waren als Einrichtungen vertreten, um mit Teilnehmern in Einzelgesprächen Chancen auf eine berufliche Perspektive im Gesundheitswesen zu besprechen. Durch die Gespräche konnten sich die Personalverantwortlichen ein erstes Bild von den ukrainischen Flüchtlingen machen und ihnen Möglichkeiten der beruflichen Integration aufzeigen, beispielsweise in Form eines Praktikums oder einer Hospitation. Auch hier hatten sowohl Einrichtung als auch Teilnehmer die Möglichkeit, auf ihren „Matching-Bögen“ festzuhalten, ob sie sich eine gemeinsame berufliche Zukunft vorstellen könnten. Trotz sprachlicher Barrieren und noch offener Fragen bzgl. Unterkunft, Mobilität sowie Kindertagesbetreuung zeigten sich Einrichtungen und Ukrainer am Ende der Veranstaltung optimistisch.  

Aktuell werden die Ergebnisse ausgewertet und „Matches“, also Übereinstimmungen zwischen Einrichtungen und Teilnehmern, an die jeweiligen Personen bzw. Personalverantwortlichen weitergeleitet, um so möglichst viele Ausbildungs- oder Arbeitsplätze vermitteln zu können. In Zukunft sind weitere Azubi-Speed-Datings im Rahmen der Gesundheitsregionplus geplant, um künftige Fachkräfte für den Gesundheits- und Pflegebereich gewinnen zu können.

Zum Bericht von NiederbayernTV "Neue Pflegekräfte gesucht mittels Azubi-Speed-Dating (Mainkofen)"