Tag des offenen Denkmals – „KulturSpur. Ein Fall für den Denkmalschutz“

Die Eröffnungsveranstaltung findet um 13:30 Uhr am Vorplatz des Landratsamtes statt. Informationen zu den einzelnen Veranstaltungsorten entnehmen Sie bitte dem Flyer bzw. diesem Text.

Weitergehende Informationen zum bundesweiten Tag des offenen Denkmals erhalten Sie unter www.tag-des-offenen-denkmals.de.

Der Tag des offenen Denkmals

Zum 14. Mal in Folge findet in diesem Jahr der Tag des offenen Denkmals im Landkreis Deggendorf statt. Mit diesen Veranstaltungen soll daran erinnert werden, dass Denkmäler ein Stück gelebte Geschichte und Orte der Identifikation sind. Den Sinn dafür zu wecken, dass auch der moderne Mensch des 21. Jahrhunderts in der Geschichte verwurzelt ist, stellt eine öffentliche Aufgabe dar. Der Tag des offenen Denkmals führt Besucher zu wichtigen Zeugnissen der heimischen Geschichte. Dort, wo sich die Menschen nicht nur oberflächlich, sondern im Sinne einer Identifikation mit der Kultur heimisch fühlen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Bewahrung von Denkmälern als gemeinsames Anliegen betrachtet wird.

Motto 2022: „KulturSpur. Ein Fall für den Denkmalschutz”

Um Kulturspuren an einem Denkmal beziehungsweise an einem historischen Ort systematisch untersuchen zu können, bedarf es bestimmter Experten, die Spuren sicherstellen, Indizien analysieren und schriftliche Quellen auswerten. Dafür arbeiten verschiedenste Akteure – Denkmaleigentümer, Denkmalpfleger, Restauratoren, Bauforscher, Handwerker, Architekten, Archäologen und Historiker – Hand in Hand. Denn nur durch ausdauernde und kompetente Spurensuche lässt sich die in früheren Epochen geschaffene Baukunst verstehen und an die nachfolgenden Generationen weitergeben. Wir alle können Sprachrohre dieser stummen Zeitzeugen sein und interessante Zusammenhänge von der Grundsteinlegung bis heute aufdecken.

Veranstaltungen im Landkreis Deggendorf

Gestorben wird immer – Bestattungskulturen im Raum Deggendorf von der Frühgeschichte bis in das 20. Jahrhundert

Grablegen und andere Spuren menschlicher Bestattungsriten machen einen beachtlichen Teil der Bodendenkmäler unserer Region aus. Vom bronzezeitlichen Gräberfeld bei Fischerdorf über die bajuwarischen Reihengräber von Deggenau bis hin zu den repräsentativen Gräbern der Neuzeit im Bereich der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt erläutert Stadtheimatpfleger und Stadtarchivar Dr. Florian Schneider die Spuren der Kulturgeschichte um Tod und Jenseits im Deggendorfer Stadtgebiet. Die Besucher erhalten Informationen zu einigen historischen Personen, die in bestimmten Gräbern ihre letzte Ruhe gefunden haben.

Sankt Ulrich – von der Burgkapelle zur barocken Wallfahrtskirche

Hoch über dem Graflinger- sowie dem Donautal stand im Mittelalter eine Burg, in die eine Kapelle integriert war. Diese war dem heiligen Ulrich geweiht, nach dem deshalb der entsprechende Berg benannt wurde. Nachdem man die Burg zu einem unbekannten Zeitpunkt weitgehend beseitigt hatte, entstand in der Mitte des 18. Jahrhunderts die heutige Wallfahrtskirche, deren Mauerwerk beziehungsweise Grundriss teilweise auf die einstige mittelalterliche Anlage zurückgeht. Kreisheimatpfleger Florian Jung wird anhand von historischen sowie kunstgeschichtlichen Zusammenhängen und Bildern das Kirchengebäude sowie dessen Ausstattung erläutern.

Tag des offenen Denkmals in der Kreisarchäologie

Der Landkreis Deggendorf weist zurzeit insgesamt 1275 eingetragene Bodendenkmäler auf und bildet somit eine außerordentlich reiche archäologische Fundlandschaft, die es als Kulturerbe zu schützen gilt.

Am Tag des offenen Denkmals öffnet die Kreisarchäologie ihre Türen für alle Interessierten.

Wir wollen Einblicke in die Aufgaben dieser Einrichtung geben und stellen Methoden der modernen Archäologie vor.

Wir geben Antworten auf Fragen rund um die Archäologie im Landkreis Deggendorf, z.B.:

• Was sind die Kriterien für eine archäologische Untersuchung?
• Welche Regelungen legen fest, wo und wie untersucht wird?
• Was geschieht mit den Funden und wem gehören sie?
• Wie weit reicht die Besiedlungsgeschichte im Landkreis Deggendorf zurück?
• Welche Aussagen können Archäologen über vergangene Kulturen treffen?

Diese und weitere Fragen werden gerne in persönlichen Gesprächen erörtert. Wir zeigen Möglichkeiten der Restaurierung und Konservierung von Funden, die in der Kreisarchäologie möglich sind. Besucher werden die Gelegenheit haben, Werkzeuge und Gebrauchsgegenstände unserer Vorfahren in Händen zu halten und hautnah zu erleben.