12.11.2018 Umsetzung des Seniorenpolitischen Gesamtkonzeptes im Rahmen der Kampagne „Mein Freiraum. Meine Gesundheit. In jedem Alter.“
Umsetzung des Seniorenpolitischen Gesamtkonzeptes
Im Rahmen der Kampagne „Mein Freiraum. Meine Gesundheit. In jedem Alter.“ des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege hat der Landkreis Deggendorf zu einer Informationsveranstaltung eingeladen.
Adressaten der Einladung waren die Seniorenbeauftragten und weitere Aktive in der Seniorenarbeit der Gemeinden, die ambulanten Dienste und Senioreneinrichtungen sowie einschlägige Behörden. Begrüßt wurden sie von stellv. Landrat Josef Färber, der Sachgebietsleiterin für Soziale Angelegenheiten, Maria Haller sowie Angelika Pagany vom Gesundheitlichen Sozialdienst des Landratsamtes
Thematisch widmete sich der Nachmittag dem breiten Feld dementieller Erkrankungen. Unter dem Titel Lebensspuren in der Welt des Vergessens, Personen mit Demenz verstehen und begleiten“ referierte Maria Kammermeier aus Regensburg. Sie ist Fachlehrerin für Pflegeberufe, Leiterin des Instituts B.A.S.I.C., 1. Vorsitzende der Alzheimer Gesellschaft Oberpfalz e.V. sowie Vorstandsmitglied im Katholischen Pflegeverband, Landesgruppe Bayern.
Kammermeier erklärte, dass Personen mit Demenz auf Grunde ihrer Erkrankung eine veränderte Wahrnehmung haben. Die Eindrücke aus der Umwelt werden daher oft als bedrohlich erlebt. Der krankhafte Abbau der geistigen Leistungsfähigkeit bringt es mit sich, dass wichtige Persönlichkeitsmerkmale verloren gehen und die sozialen Verhaltensnormen immer weniger erfüllt werden können. Dies stellt die soziale Umwelt oft vor sehr große Herausforderungen. Mit dem Fortschreiten der Erkrankung geht auch der Verlust von Erinnerungen einher, der gerade von Angehörigen als sehr schmerzlich erlebt wird.
Doch nicht alles geht verloren. Bedeutende biographische Prägungen und Lebensthemen aus der Biographie bleiben, ebenso wie die Gefühlswahrnehmungen, lange erhalten. Eine empathische Sichtweise auf die erkrankte Person mit all ihren Verhaltensauffälligkeiten ermöglicht es, dass trotz Demenz eine wertvolle Kommunikation möglich sein kann.
Der Vortrag informierte über Möglichkeiten, wie die Kommunikation und das Leben mit Personen mit Demenz gelingen können. Er hatte insbesondere folgende Schwerpunkte zum Inhalt:
- das Eigenerleben von Personen mit Demenz, krankheitsbedingte Fehlleistungen
- die Bedeutung biographischer Erfahrungen sowie
- die Kommunikation mit Personen mit Demenz
Gut genutzt wurde die Gelegenheit, Fragen zu stellen und sich auszutauschen.
Ergänzend und begleitend gibt es eine Wanderausstellung im Landratsamt Deggendorf. Sie wirft die Fragen auf: Was geht. Was bleibt. Leben mit Demenz“ und will im Rahmen der Bayerischen Demenzstrategie Aufklärungsarbeit leisten, das Thema Demenz einer breiten Öffentlichkeit näherbringen und diese dafür mehr sensibilisieren. Daher kann diese Ausstellung des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege noch bis zum 15.11.2018 im Foyer des Großen Sitzungssaales des Landratsamtes während der allgemeinen Öffnungszeiten kostenlos besucht werden.
Der Bayerischen Staatsregierung ist es ein wichtiges Anliegen, das Thema Demenz und die Bedürfnisse der Erkrankten sowie ihrer Angehörigen in die Mitte der Gesellschaft zu rücken.
Zentrales Ausstellungsobjekt ist eine große Kopf-Skulptur mit Regalen und Fächern, in denen den Besuchern das Thema Demenz in verschiedenen Aspekten nähergebracht wird. Man erfährt anschaulich, was geschieht, wenn für die Betroffenen und deren Angehörige die Welt buchstäblich Kopf steht. Wie äußert sich die Krankheit? Wo kann man Hilfe und Beratung erhalten?
Diese und weitere Fragen werden auch in den ausliegenden Broschüren beantwortet.
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