Die Geschichte des Klosters Metten
Das 766 gegründete Kloster wurde um 800 von Karl dem Großen gefördert. Nachdem die Abtei im zehnten Jahrhundert einen Niedergang erfahren hatte und sich Kanoniker (Weltgeistliche, die sich keiner strengen Regel unterwerfen wollen) in Metten angesiedelt hatten, veranlasste der damalige österreichische Herzog Heinrich Jasomirgott aus der Familie der Babenberger, in dessen Besitz sich Metten befand, im Jahre 1157 die Rückkehr der Benediktiner. Die Abtei erlebte weiterhin Höhen und Tiefen (Blüte im Spätmittelalter, Krise im Zuge der Reformation und als Folge von Kriegen). Im 18. Jahrhundert wurden bedeutende Werke des Spätbarocks bzw. des Rokokos geschaffen. Dabei handelt es sich um die Kirche, die Bibliothek und den Festsaal. Nach der Säkularisation des Jahres 1803 wurde Metten als erstes Benediktinerkloster in Bayern im Jahre 1830 wiedergegründet, kurz darauf folgte die Eröffnung der Lateinschule und des heute noch bestehenden Gymnasiums.
Die Pfarr- und Klosterkirche St. Michael
Das Gebäude des Gotteshauses stammt großteils aus dem frühen 18. Jahrhundert. Die Werke zweier Österreicher prägen den Innenraum: Franz Josef Ignaz Holzinger schuf im Wesentlichen den Stuck, Wolfgang Andreas Heindl die meisten Fresken, welche hauptsächlich die Prophetie zum Thema haben. Andere bedeutende Künstler sind Cosmas Damian Asam, von dem das Hochaltarblatt (heiliger Michael) und wohl das Bild des rechten Seitenaltars (Rosenkranzspende) stammen. Die meisten der anderen Altarblätter hat der Regensburger Martin Speer geschaffen.
Die Bibliothek
Die barocke Ausstattung des Raumes stammt aus den 1720er Jahren: Den Stuck einschließlich der Figuren schuf der Österreicher Franz Josef Ignaz Holzinger, die Fresken der aus dem heutigen Südtirol stammende Innozenz Waräthi. Das Bildprogramm betont auf vielfältige Weise, dass eine wesentliche Voraussetzung für die Gewinnung von Erkenntnissen durch die Wissenschaft im christlichen Glauben liegt. Das Schrankwerk wurde in der Werkstatt des Straubingers Jakob Schöpf gefertigt. Wenngleich die wertvollen Handschriften im Zuge der Säkularisation des Jahres 1803 nach München verbracht worden sind, befinden sich heute in der Bibliothek einige bedeutende Bände.
Der Festsaal
Der in der Mitte des 18. Jahrhunderts im Stil des Rokokos gestaltete Raum diente ursprünglich zur Begegnung von Mönchen und Gästen. In diesem Sinne wird er auch heute für feierliche Veranstaltungen genutzt. Das Deckenfresko stammt von dem Regensburger Martin Speer: Auf den vier Seiten werden je bestimmte Tugenden, zum Teil auch entsprechende Laster anschaulich dargestellt. Der Stuck - unter anderem Büsten, welche die damals bekannten vier Erdteile symbolisieren - Stammt vom Straubinger Mathias Obermayer. Nach einem Großbrand im Jahre 1942, bei dem der Festsaal schwer beschädigt worden war, erfolgte um 1950 dessen Instandsetzung. Im Zuge dieser Maßnahme wurden sechs Wandbilder geschaffen, die vor allem für die Klostergeschichte bedeutende Persönlichkeiten zeigen.